Hallo ihr Lieben! Ich bin ein bisschen spät dran heute, grüße euch aber wie eh und je aus meinem mittlerweile liebsten Café mit einem Chai Latte an meiner Seite. Corona und meine beiden Nebenjobs haben mich ganz schön auf Trap gehalten. Zum Privaten: mein Bruder wurde zum Glück negativ getestet! So kann ich wieder meinen Jobs nachgehen und in Cafés sitzen, solange das in Anbetracht der aktuellen Lage noch möglich ist. Jedoch fängt im November dann auch wieder die Uni an und mal schauen, wie ich meine wöchentlichen Updates und Rezensionen dann noch einhalten kann. Leider schaffe ich diesen Sonntag keine Rezension, da ich dafür auch noch eine Serie schauen will. Dieser Beitrag kommt dann am 1. November. Jetzt geht es erstmal weiter mit Jo, das hatte ich ja letzte Woche angekündigt!
Die Schreibaufgaben für Oktober findet ihr >hier< und die anderen Teilnehmer*innen gibt es >hier bei Elizzy<.
Die letzten Beiträge:
Stelle uns ein Buch vor, dass dich das Grauen gelernt hat.
Heute:
Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz “Er zog genüsslich das Messer aus ihrer Brust, wischte es ab und…” beginnt.
Er zog genüsslich das Messer aus ihrer Brust, wischte es ab und steckte es pflichtbewusst in die passende Messerscheide zurück. Dabei fiel sein Blick auf den flachen Couchtisch. Eigentlich eine Verschwendung.. Wer würde den schönen Stollen und den frisch aufgebrühten Tee jetzt verzehren? Normalerweise gab er sich nicht den kulinarischen Gelüsten seiner Opfer hin, aber man konnte schon mal eine Ausnahme machen, nicht wahr? Schließlich war heute Weihnachten.
Seelenruhig verspeiste er das weihnachtliche Gebäck und spülte den Rest mit dem Tee hinunter. Dann drehte er sich wieder zu der jungen Frau und schüttelte zungenschnalzend den Kopf. Wie kann man als junges, weibliches Wesen auch so unvorsichtig sein und allein in so ein großes Haus ziehen? Im Grunde war sie selbst schuld gewesen, dass sie sich auf die Anzeige eingelassen hatte. Und jedes Mal funktionierte es. Die Käufer*innen fielen auf die Anzeige herein und die Makler*innen waren auch blauäugig. Keiner hinterfragte, wieso er als ursprünglicher Besitzer das Haus jedes Mal wieder neu verkaufte. Immerhin wohnte er nicht mal im selben Ort, sondern mit genügend Abstand, um sich nicht verdächtig zu machen.
Er würde sein Opfer einfach hier sitzen lassen. Da seine Schnitte immer dünn und präzise gesetzt waren, sah es zunächst so aus, als wäre sie vorm Fernseher eingeschlafen. Er würde sich nur noch ein Andenken aussuchen und dieses im Keller bei den anderen platzieren, sobald das Haus wieder verlassen in der Gegend herumstehen würde. Langsam tigerte er durch die Räume und ließ den Blick schweifen. Im Schlafzimmer entdeckte er ein altes Plüschtier. Dem Hasen fehlte bereits ein Ohr, es wurde wohl schon jahrelang geknuddelt. „Perfekt!“, dachte er und schnappte sich den langohrigen Zeitgenossen. Er würde sich nahtlos in seine Sammlung einfügen.
Aber alles Schritt für Schritt. Er ging nochmal andächtig den Flur „seines“ Anwesens entlang, steckte im Laufen den Hasen zu dem Messer in seinen Rucksack und schritt die Treppe hinunter. „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ dudelte im Hintergrund aus dem Wohnzimmer zu ihm herüber und bedächtig summte er die bekannte Melodie mit. Langsam ging er ein letztes Mal zu der jungen Frau und betrachtete sie regelrecht verträumt. Sie war bis jetzt mit Abstand die Schönste von allen gewesen. Seufzend drehte er sich nach einer Weile um und ging. Es würde wieder eine lange Zeit brauchen, bis er hierher und zu seiner Sammlung zurückkehren würde. Eigentlich schade. Wenn er könnte, würde er „sein“ Haus öfter besuchen.
Sie hätte wohl doch auf ihren Instinkt hören sollen…Das mit „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ ist ein toller Kontrast zu dem Serienkiller. Tolles wenn auch „böses“ Ende.
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Ja, die Instinkte täuschen oft nicht… Es freut mich, dass es dir gefallen hat und dir der Kontrast aufgefallen ist. Den habe ich ganz bewusst so eingebaut. 😀
Liebe Grüße
Alina
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Liebe Alina,
oh man, das ist mal wirklich eine echte Gänsehaut-Geschichte, die du da geschrieben hast! Super gruselig…Ich war eigentlich schon gespannt, ob all deine Oktober-Beiträge des Writing Fridays von Jo handeln – aber das wird wohl nichts.. (es sei denn sie ist in der nächsten Geschichte ein Geist?)
Es freut mich sehr, dass dein Bruder negativ getestet wurde und deine Familie gesund ist! Hab ein schönes Wochenende,
Luna
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Liebe Luna,
ich wünsche dir zunächst auch ein schönes Wochenende! 🙂
Ich bin mir für die letzte Woche noch nicht sicher, ob Jo ein Comeback bekommt oder nicht… Eigentlich ist die Geschichte so ja recht abgeschlossen, könnte man sagen, ehem. 😀
Liebe Grüße
Alina
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Ein toller Übergang von der letzten – in die aktuelle Geschichte mit dem Film, Weihnachten und den Plüschhasen 😀
Mhmm.. lecker Chai latte!! ♥
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Vielen Dank! Ja, „nur“ eine Mördergeschichte war mir nicht genug, aber Plüschtiere und der Kontrast zwischen so einem friedlichen Film und einem Mord machen es ein bisschen creepy. 😀
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[…] Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz “Er zog genüsslich das Messer aus ihrer Brust, wischte… […]
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